Zu unserem Haus gehört nur sehr wenig Grundstück. Seit Jahrzehnten jedoch dürfen die jeweiligen Bewohner des Hauses ein Stück Kirchplatz als Garten nutzen.
Die Vorbesitzer hatten das schmale Stück mit einer sehr hohen Hecke gegen Blicke vom Kirchplatz aus geschützt. Das kam uns in den ersten Jahren hier sehr zugute, da wir den Garten ohnehin als Lagerfläche für Baumaterialien und -schutt nutzten.
Mit Fertigstellung der rückseitigen (dem Kirchplatz zugewandten) Fassade im Herbst 2015 sollte nun aber ein neuer Garten entstehen.
Dazu entsorgten wir fast alle gelagerten "Schätze" und füllten dabei zwei Container mit Holz und Bauabfällen. Die dritte Sichschutzwand an der Terrasse wurde fast vollständig entfernt, um den Blick auf Haus und Garten zu öffnen.
Bei der Abholung des zweiten Containers kam es zu erheblichen Verzögerungen, so dass uns der gute Gedanke kam, die hässlichen Waschbetonplatten der Terrasse auch noch zu entsorgen.
Da die Sandsteinplatten, die zuvor überall im Garten gelegen hatten, nicht für Terrasse und Weg reichten, verwendeten wir die Waschbetonplatten für den Weg - wegen der besseren Optik allerdings mit der Kieselschicht nach unten.
Und während unser Haus verputzt wurde, bastelte ich aus den vorhandenen Platten eine neue Terrasse. Da das angrenzende Beet sehr verwildert war, wurde es komplett gerodet, der Boden verbessert und neu bepflanzt.
Weil die hohen Hecken den Garten dunkler machten und optisch verkleinerten, verschenkten wir die kleineren Pflanzen über die eBay-Kleinanzeigen an "Selbstausbuddler". Die restlichen Büsche gruben wir selbst aus und zerkleinerten sie in der Absicht, einen Grünschnittcontainer zu bestellen.
Zu unserem Glück ließ die Kirche zur gleichen Zeit Container für das Laub anfahren und die Küsterin bot uns an, unseren Grünschnitt dort zu entsorgen.
Für die optische Abgrenzung wurden noch im November Hortensien sowie Akeleien in das Beet zum Kirchplatz gesetzt. Der Weg aus Ziegelsteinen, der unser Haus mit dem restlichen Wegesystem des Kirchplatzes verbunden hatte, wurde aufgenommen, da er vertieft lag und diese Senke im Rahmen der Neugestaltung des Gartens angehoben werden sollte.
Nun wurde die gesamte Grassode abgetragen, der Garten spatentief umgegraben und alle Baumwurzeln entfernt. Dabei wurde entlang des Hauses ein etwa 30cm tiefer Graben ausgeschachtet, den wir mit Kies füllten. Aus Feldsteinen entstand eine erste Mähkante entlang der geplanten Beete und des Kiesbettes.
Dann ließ das Wetter endlich keine weiteren Arbeiten mehr zu. Allerdings mussten wir die Arbeitspause im Dezember kurz unterbrechen, als wir gut 2 Kubikmeter Feldsteine geschenkt bekamen.
Im Frühjahr wurden gut 2 Kubikmeter Mutterboden angefahren und zum Ausgleichen der Senke und der anderen Unebenheiten ausgebracht. Dabei verlegten wir die vier übriggebliebenen Sandsteinplatten als Trittsteine von unserer Kirchplatztür in der Region des ehemaligen Weges.
Der Sichtschutzzaun an der Terrasse erhielt seinen ersten Schutzanstrich nach vielen Jahren.
Der mittlerweile verdichtete Boden musste nochmals aufgelockert und Grassaat eingebracht werden. Allerdings ließ das frühlingshafte Wetter lange auf sich warten, so dass es bis zum ersten wahrnehmbaren grünen Flaum sechs Wochen dauerte. In der Zwischenzeit wurde das Loch für den kleinen Teich an der Terrasse gegraben und eine entsprechende Teichschale eingelassen.
Aus kantigen Feldsteinen wurde der Teich ummauert. Für Pumpe und Beleuchtung wurde Strom unter der Rhododendron gelegt.
Der Rasen, der im Bereich vor der Terrasse auf Keimung wartete, nahm uns diese kleinen Eingriffe aber recht übel und keimte nur sehr spärlich.
Mit Ausnahme der Hortensien wurde die gesamte Bepflanzung mehrfach "umsortiert", bis die Beete den richtigen Look für uns hatten.
Da die Hecke zum Gemeindehaus durch ihre große Höhe irgendwie störend wirkte,...
... legten wir dann vor der Hecke einen zweiten Sitzplatz, dieses Mal aus unseren immer noch reichlich vorhandenen Feldsteinen, an.
Und weil man dort wirklich wie auf dem Präsentierteller sitzt, wurde ein Rosenbogen aufgebaut.
Der erste Rosenbogen aus Metall passte nun nicht mehr wirklich dazu und wurde ebenfalls durch ein hölzernes Gestell ersetzt.
Mit jeder neuen Bepflanzung änderte sich auch der Verlauf der Beetkante.
Jetzt freuen wir uns auf das kommende Frühjahr, wo wir hoffentlich endlich mal dazu kommen, die Früchte dieser Arbeit zu enrten und im Garten zu sitzen.